Funktionsweise
Auch hinter Suchmaschinen steht ein Geschäftsmodell. Da sich das Bereitstellen von kostenlosen Suchplattformen etabliert hat, müssen Firmen andere Wege finden, ihre Dienste zu monetarisieren. Am weitesten verbreitet ist das Auflisten von Werbeanzeigen in den Ergebnissen. Im Gegensatz zu Banner- oder Video-Werbung im Internet sind Anzeigen in den Suchergebnissen möglichst unauffällig gehalten und bestehen aus Titel und Beschreibung, um den unbezahlten Ergebnissen möglichst ähnlich zu sehen.
Diese Art von Werbeanzeigen ist für den Betreiber besonders profitabel, da Daten, die für die Suchverarbeitung genutzt werden, ebenfalls für das Finden von passender Werbung genutzt werden können. Google stellt das Selbstbuchungssystem Google Ads für Werbetreibende zur Verfügung, um dort ihre Werbekampagnen anzulegen und verwalten zu können. Google erstellt für die eingereichten Kampagnen einen eigenen Anzeigenindex, welcher separat von dem regulären Index behandelt wird. Dort werden außerdem andere Faktoren vermerkt, da insbesondere das Werbebudget sowie geografische und soziodemografische Beschränkungen deutlich relevanter sind als die Ladezeit oder die Usability der beworbenen Seite.
Das Finden relevanter Werbeanzeigen funktioniert dabei ähnlich wie das Finden organischer Ergebnisse. So gleicht Google den Anzeigenindex unabhängig von dem regulären Index ab, findet mithilfe der Rankingfaktoren passende Werbeanzeigen und fügt diese an vordefinierten Stellen in die Suchergebnisse ein. Daher befinden sich Werbeanzeigen meist ganz oben und ganz unten auf der Ergebnisseite.
Energieverbrauch
Der Energieverbrauch beim Finden und Zuordnen relevanter Werbeanzeigen lässt sich nicht aus der Berücksichtigung der Bearbeitungsdauer der Suchanfrage ableiten. Grund dafür ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Prozess parallel zur eigentlichen Abfrage des Indexes nach Suchergebnissen abläuft, um eine möglichst geringe Wartezeit zu garantieren.
Da bei diesem Prozess jedoch eine deutlich geringere Anzahl an Einträgen im Werbeindex abgefragt werden müssen, ist die benötigte Rechendauer sowie der daraus resultierende Energieverbrauch geringer als beim Finden der passenden Webseiten. Da die Größe des Werbeindexes nicht bekannt ist, jedoch deutlich geringer sein dürfte als beim regulären Index, wird im Folgenden eine geschätzte Abfragedauer von 15 Millisekunden angenommen.
Bei einer Dauer von 15 Millisekunden für die Zuordnung der Werbeanzeigen ergibt sich bei 3,29 Billionen jährlichen Suchanfragen, eine gesamte Rechendauer von 13,7 Millionen Stunden (1565 Jahre). Um diesen Prozess bereitstellen zu können, werden demnach 1565 Server benötigt.
Bei der Annahme eines PUE von 1,10, der Nutzung von 1565 Servern und einem täglichen Energieverbrauch von 2880 Wh pro Server ergibt sich ein Energieverbrauch von 5,0 MWh pro Tag und ein jährlicher Energieverbrauch von 1,8 GWh bei der Zuordnung relevanter Werbeanzeigen.