Für das Aktualisierungstraining müssen zunächst alle verfügbaren URLs geprüft werden. Wenn ein CPU-Kern ca. 1,8 Millionen URLs pro Tag prüfen kann und für das Aktualisierungstraining alle 40 Milliarden bis 80 Milliarden bekannten URLs analysiert werden müssen, ergibt sich eine Rechendauer von ca. 22.000 bis 44.000 Tagen bei einem CPU-Kern. In der Realität besitzt eine CPU oft 8 Kerne, und es werden mehrere Server gleichzeitig für den Prozess genutzt. Jedoch kann die ermittelte Rechendauer genutzt werden, um den Energieverbrauch zu berechnen.

Beim Energieverbrauch eines Servers mit einem CPU Socket von 118W und der Annahme, dass ein Server-Prozessor mindestens 8 Kerne besitzt, ergibt sich ein umgerechneter Stromverbrauch von 14,75 W pro Kern (354 Wh pro Tag).

Unter Berücksichtigung der Energieeffizienz des Rechenzentrums, der PUE mit dem Faktor 1,10 ergibt sich ein Energieverbrauch zwischen 8,6 MWh und 17,2 MWh pro URL-Discovery-Durchlauf.

Bei einer Verfügbarkeitsprüfung muss für jede URL der DNS durchsucht, eine Verbindung zum Host aufgebaut, eine Request gesendet und die Antwort empfangen werden. Dabei verursacht nicht nur der Server einen Energieverbrauch, sondern auch der Datentransfer im Internet. Beim Versenden der Requests wird vermutlich ein möglichst kleiner Header genutzt, um die Datenrate möglichst gering zu halten. Jedoch kann eine Antwort mit Inhalten im Body schnell mehrere kB groß sein.

Die durchschnittliche Internetnutzung benötigt 0.81 kWh/GB (0.00081 Wh/kB). Dabei macht der Datentransfer durch das Internet 14% und die Antwort des Servers 15% des anteiligen Energieverbrauchs aus.

Da für die URL-Prüfung nur das HTML-Dokument und keine weiteren externen Ressourcen geladen werden müssen, ist dessen Größe für die Berechnung des Energieverbrauchs ausschlaggebend. Die HTML-Dokumente, welche über das Internet geladen werden, waren im Jahr 2022 durchschnittlich 29.4 kB groß.

Geht man nun von einem Energieverbrauch von 0,0003402 Wh/kB und einem durchschnittlichen Datenverkehr von 29,4 kB pro URL-Prüfung aus, verbraucht diese ca. 0,01 Wh. Bei 40 Milliarden bis 80 Milliarden zu prüfenden URLs ergibt sich ein externer Energieverbrauch von 400 MWh bis 800 MWh.

Die berechneten Werte beziehen sich auf eine vollständig durchgeführte URL-Discovery für das Aktualisierungstraining. Wird nun ein sinnvolles Intervall von beispielsweise einmal pro Quartal gewählt, zeigt sich, dass sich der Energieverbrauch dementsprechend multipliziert.

Bei vier durchgeführten URL-Discoverys ergeben sich ein serverseitiger Energieverbrauch von 34,4 MWh bis 68,8 MWh und ein externer Verbrauch von 1,6 GWh bis 3,2 GWh.