Auch die Indexierung benötigt Energie. Wie in Abschnitt „Indexierung“ beschrieben, werden dabei die Inhalte der Webseite betrachtet, eine Syntaxanalyse durchgeführt und ein repräsentativer Index des untersuchten Dokuments erstellt.

Die Syntaxanalyse wird stets nach dem Crawling durchgeführt. Dies gilt für bereits bekannte Webseiten, um inhaltliche Änderungen und Relevanz zu prüfen, sowie für neue Webseiten, deren Inhalte zum ersten Mal erfasst werden. Durch die geschätzte Anzahl zwischen 472,2 Millionen und 1,1 Milliarden täglichen Crawlingprozessen, lässt sich mindestens eine gleich große Häufigkeit der Indexierung herleiten.

Während beim Crawling die Webseite nur geladen, gerendert und gespeichert wird, läuft bei der Indexierung eine vollständige Analyse der Inhalte, wie in Abschnitt „Indexierung“ beschrieben, ab. Der genaue Energieverbrauch der Indexierung ist unbekannt, dürfte aber durch die verschiedenen Prozesse und deren Komplexität größer sein als beim Crawling. Schätzungsweise ergibt sich somit ein Energieverbrauch, der zwischen drei- und fünfmal so hoch ist wie beim Crawling.

Im Gegensatz zur URL-Prüfung und zum Crawling läuft der Indexierungsprozess vollständig auf den Google-Servern ab, weshalb keine Daten über das Internet geladen werden müssen. Somit fällt der Energieverbrauch des Datentransfers und der antwortenden Server weg. Bei der 3- bis 5-fachen Rechenleistung sowie eines jährlichen Energieverbrauchs von 620,5 MWh bis 1423,5 MWh durch das Crawling als Vergleichswert (siehe Abs. Energieverbrauch Crawling) beträgt der Energieverbrauch der Indexierung zwischen 1,9 GWh und 7,1 GWh pro Jahr.

Maßgeblich für den Energieverbrauch beim Finden und Ordnen der Ergebnisse sind die benötigte Rechenleistung und die Anzahl der jährlichen Suchanfragen. Mithilfe der Ergebnisse des Versuchs ließ sich berechnen, dass Google durchschnittlich 66.167 Ergebnissen pro Millisekunde findet.

Das Experiment hat ebenfalls gezeigt, dass Google für den gesamten Suchprozess durchschnittlich ca. 350 Millisekunden benötigt, das heißt Google benötigt bei durchschnittlich 12,8 Millionen Ergebnissen ca. 194 Millisekunden für die Abfrage des Indexes und das Ordnen der Ergebnisse.

Bei 3,29 Billionen jährlichen Suchanfragen ergibt sich bei einer Dauer von 194 Millisekunden eine gesamte Rechendauer von 177,3 Millionen Stunden (20.239 Jahre) für alle Suchanfragen. Somit werden mindestens 20.239 Server benötigt werden, um die Rechendauer innerhalb eines Jahres erbringen zu können.

Berechnet man den Energieverbrauch mithilfe der benötigten Server mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch von 120 W (2880 Wh pro Tag) und unter Berücksichtigung der PUE mit dem Faktor 1,10, kommt man auf einen serverseitigen Energieverbrauch von ca. 64,1 MWh pro Tag, also 23,4 GWh pro Jahr, verursach durch das Finden und Ordnen der Ergebnisse.