Die Hauptaufgabe einer Suchmaschine ist es, die Suchanfragen der Nutzer zu beantworten und möglichst hilfreiche Ergebnisse zu liefern. Dafür müssen die Anfragen und Fragestellungen verarbeitet und verstanden werden, um relevante Ergebnisse zu finden. Warum es nicht einfach ausreicht, die Wörter in der Suchanfrage mit dem Index abzugleichen, lässt sich an folgendem Beispiel erklären.
Ohne die Interpretation der Suchanfrage „Wetter“ könnten Ergebnisse zum aktuellen Wetter in verschiedenen Städten oder Regionen angezeigt werden. Außerdem könnten durch Übereinstimmungen im Index auch Ergebnisse gefunden werden, die Wetterphänomene erklären, oder Gedichte, die das Wort Wetter beinhalten. Jedoch verbirgt sich hinter jeder Suchanfrage eine Intention und ein Ziel des betreffenden Nutzers.
Um diese zu verstehen, bedient sich Google der Anfrageinterpretation (engl.: query understanding). Dabei wird nicht nur die Suchanfrage selbst interpretiert, sondern auch weitere Kontextinformationen. Dazu gehören Nutzerdaten wie der Standort, bisherige Suchanfragen des Nutzers, Aufrufe und Verweildauer auf bisherigen Websites und das Navigationsverhalten anderer Nutzer mit ähnlichen Suchanfragen. Um immer präzisere Suchergebnisse zu liefern, wird zudem die Nutzersession im Nachhinein analysiert, um zu prüfen, ob die angezeigten Ergebnisse relevant waren.
In dem zuvor genannten Beispiel könnte so unter Einbezug der Kontextinformationen wie dem Standort und dem Navigationsverlauf anderer Nutzer geschlossen werden, dass eine lokale Wettervorhersage am relevantesten für den Nutzer ist. Unter Einbezug zusätzlicher passender Schlüsselwörter wie „aktuell“ oder dem Standort könnte somit gezielter nach einem passenden Ergebnis im Index gesucht werden. So findet Google für diese Suchanfrage ungefähr 518 Millionen Treffer, doch unter Einbezug des aktuellen Standorts werden lokale Ergebnisse bevorzugt.