Da Suchmaschinen eine Vielzahl an indexierten Seiten besitzen, reicht es nicht aus, alle zu einer Suchanfrage gefundenen Ergebnisse ungeordnet in einer Liste anzuzeigen. Deswegen ordnet Google die gefundenen Webseiten nach Relevanz. Dieser Vorgang wird Ranking genannt. Ergebnisse, die Google als hilfreich für den Nutzer einstuft, werden weiter oben in der Ergebnisliste angezeigt, während Seiten, die vermutlich nicht wichtig sind, weiter hinten angezeigt werden.

Suchmaschinen nutzen dafür weitere Kontextinformationen und die Textstatistik. Hierbei werden zunächst passende Synonyme den Wörtern der Suchanfrage zugeordnet, da sonst Ergebnisse mit passenden Inhalten jedoch mit anderem Wortlaut ausgeschlossen werden könnten. So wird etwa dem Begriff „Sonnabend“ auch das Schlüsselwort „Samstag“ zugeordnet.

Anschließend gleicht Google die Wörter des Suchbegriffes und die zugeordneten Schlüsselwörter mit dem Index ab. Dabei werden die repräsentativen Indizes der Dokumente analysiert und die gefundenen Begriffe statistisch gewichtet und gezählt. So werden Wörter in Überschriften und zu Beginn des Dokuments stärker gewichtet als Begriffe am Ende des Fließtextes. Zudem wird berücksichtigt, ob die Begriffe in der Suchanfrage im Dokument möglichst nah beieinander gefunden wurden. So würde Google bei der Anfrage „Martin Müller“ jene Dokumente stärker gewichten, bei denen die Wörter „Martin Müller“ direkt hintereinander stehen, als wenn diese in unterschiedlichen Sätzen enthalten wären.

Neben der Zählung und Gewichtung der passenden Begriffe wird auch die Länge des Dokuments berücksichtigt, da längere Texte potenziell mehr Schlüsselwörter enthalten, jedoch nicht zwangsläufig relevanter sind. Dafür wird eine Keyworddichte berechnet. Eine höhere Dichte zeugt von einer größeren Übereinstimmung mit der Suche. Weil sich dies jedoch durch einfaches Einfügen von Schlüsselwörtern auf der Seite missbrauchen lässt, behandelt Google eine zu hohe Keyworddichte als Betrugsversuch und positioniert die Seite im Ranking schlechter.

Die Interpretation der Suchanfrage und der Abgleich der daraus entstandenen Schlüsselwörter ist jedoch nur ein Bestandteil des Rankings. Welche weiteren Faktoren das Ranking der Ergebnisse beeinflussen, ist bei jeder Suchmaschine unterschiedlich und geheim. Klar ist jedoch, dass es sich dabei um einen sehr komplexen Prozess handelt. Google gab an, dass im Jahr 2017 mehr als 200 Faktoren für das Ranking verwendet wurden.

Auch wenn die genauen Faktoren unbekannt sind, haben sich sechs Bereiche herausgebildet, die für das Ranking relevant sind. Darunter zählen textspezifische Faktoren sowie die Popularität, Aktualität und Lokalität der Webseite. Außerdem spielen technische Rankingfaktoren und die Personalisierung ebenfalls eine wichtige Rolle.

Dass alle Faktoren erst bei der Suchanfrage analysiert und dem Index zugeordnet werden, ist unwahrscheinlich. Für die Verarbeitung der Suchanfrage ist es deutlich effizienter, wenn Aktualität, Popularität und Lokalität während der Indexierung geprüft und vermerkt werden. Die technischen Faktoren und Personalisierung werden hingegen in der Sessionprüfung verarbeitet.

Dennoch müssen bei der Verarbeitung der Suchanfragen sämtliche Faktoren einbezogen werden. Dabei werden die im Index vermerkten Werte interpretiert und gewichtet. Somit wird bei dem Abgleich der Suchanfrage nicht nur nach Wörtern in dem Dokument gesucht, sondern es werden auch die beschriebenen Schritte durchgeführt.