Jede Suche, jede Nachricht, jeder Klick im Internet verursacht Emissionen. Wie viel genau, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die größte Rolle spielt die Menge an übertragenen Daten. Wir wurden gefragt, was man als einzelner Nutzer tun kann, um diesen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Auch wenn die Website und Internetprovider aus unserer Sicht die Hauptverantwortung für die entstehenden Emissionen tragen, wollten wir eurer Bitte nachkommen und in einem kurzen Beitrag aufzeigen, worauf Ihr achten könnt. Also, wie beeinflusst nun dein Surfverhalten das Klima?
Streaming Dienste
Das Streaming von Filmen und Musik macht über ein Drittel des weltweiten Datenverkehrs aus. Ein guter Grund, um einmal genauer hinzuschauen, was wir hier verbessern können.
Das Naheliegendste zuerst: Streame nur Inhalte, die du auch tatsächlich anschaust / anhörst. Schon mal vom PC weggegangen oder beim Netflix schauen eingeschlafen und der Film ist weitergelaufen? Anbieter wie YouTube bieten die Möglichkeit, die Autoplay Funktion zu deaktivieren. So läuft kein Programm mehr ohne dich weiter!
Gerade bei kleineren Bildschirmen ist es oft sinnvoll, die Bildqualität der Videos herunterzusetzen. Bei Tablets und Handys fällt oft der Qualitätsunterschied nicht auf. Tatsächlich kann dies die Menge der übertragenen Daten deutlich reduzieren!
Und an alle, die auf YouTube Musik hören: Für Videos müssen deutlich mehr Daten über das Internet versendet werden, als bei Audiodateien. Video Streaming Dienste wie YouTube sind daher für den längeren Genuss von Musik relativ ungeeignet. SoundCloud und Spotify wären gute und ressourcensparende Alternativen.
Cloud Dienste
Wie die Verwendung von Cloud Diensten das Klima beeinflusst, ist etwas umstritten. Oft besitzen die großen Rechenzentren vergleichsweise effektive Server, doch dafür müssen enorme Datenmengen übertragen werden. Ob man einen Cloud-Dienst oder ein lokales Programm nutzen sollte, hängt zunächst einmal davon ab, was genau dieses Tool macht. Wenn große Dateien übertragen werden müssen, wie bei Cloudspeichern, sollte man eventuell auf die lokale Speichervariante wechseln.
Internetverbindung & WLAN
Die Art der Internetverbindung ist ebenfalls ausschlaggebend für den Ressourcenverbrauch. Bei den mobilen Verbindungen schneidet 5G deutlich besser ab als das alte 3G. Jedoch hat man meist nicht die Wahl, welche davon zur Verfügung steht. Anders sieht es aus, wenn ein WLAN Netzwerk zur Verfügung steht. Je nachdem, wie neu der jeweilige Router ist, wird für die Datenübertragung deutlich weniger Strom verbraucht. Die beste Variante, um ins Internet zu gelangen, ist über ein LAN Kabel. Dies ist vor allem bei Desktop-PCs und Laptops möglich. Falls dein Gerät keinen kompatiblen Anschluss besitzt, lohnt sich eventuell die Verwendung eines Adapters.
Kleinere Endgeräte
Kleinere und leistungsschwächere Endgeräte verbrauchen größtenteils weniger Strom. Gerade Handys und Tablets sind deutlich energiesparender als High End Gaming PCs. Wenn mehrere Geräte zur Verfügung stehen, kann es also durchaus sinnvoll sein, zu dem energiesparenden Gerät zu wechseln, wenn sich dieses ebenfalls für die Aufgabe eignet.
Nachhaltige Alternativen
Für manche Tätigkeiten gibt es mittlerweile im Internet nachhaltige Alternativen. Bei häufigerer Nutzung ist es oft sinnvoll zu recherchieren, ob es einen umweltbewussten Anbieter gibt. Die Google Alternative und Suchmaschine Ecosia wäre ein gutes Beispiel. Gewinne, die Ecosia erzielt, werden in Aufforstungsprojekte investiert. Mehr dazu findest du hier. Leider ist das Angebot in anderen Bereichen noch nicht sehr groß.
Einfach mal nachdenken
Letztendlich gibt es viele Möglichkeiten, wie wir unser Surfverhalten anpassen können. Durch Nutzung von grünen Alternativen und das Beachten der oben genannten Tipps kannst auch du deinen CO₂-Fußabdruck im Netz reduzieren. Eventuell wäre es auch sinnvoll, den eigenen Internetkonsum zu reduzieren. Man muss ja nicht jeden Tag zig Stunden vor dem Bildschirm hängen 😉