Klima-Retter Google?

Google ist eines der größten Unternehmen der Welt und dessen Online-Produkte und Services gehören mit Abstand zu den meist genutzten weltweit. Es ist also nicht gerade verwunderlich, dass der Konzern unter enormen Druck und unter der Beobachtung zahlreicher Klimaaktivisten aus aller Welt steht. Nicht nur deshalb kommuniziert Google offen nach außen, dass sie sich selbst einige Klimaziele gesetzt haben und auch schon kräftig anpacken, diese zu erreichen. Auf einer eigenen ganzen Webseite zeigt Google Einblicke in Projekte, Maßnahmen und Partnerschaften. Doch ist das alles eine raffinierte Marketingstrategie oder bewirkt Google tatsächlich etwas im Kampf gegen die Klimakrise und dem Schritt in die Richtung eines nachhaltigeren Internets. Google und Klimaschutz, wie nahe stehen sie zusammen?

Die eigenen Google-Produkte

Im Hauptfokus stehen natürlich die eigenen Produkte und Dienstleistungen. Die Nutzerzahlen sind enorm, damit zählen die Google-Produkte auch mit zu den wichtigsten Angriffspunkten, um Emissionen zu reduzieren. Wie umweltfreundlich diese aufgebaut sind, untersucht das Green Web Project Team in jeweils einzelnen Artikeln (Analyse: Google-Search, Analyse: YouTube). Google selbst gibt an, dass sämtliche Server Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und zu 80 % emissionsfrei sind. Mit zahlreichen eigenen Solar und Windparks und in Kooperationen mit Firmen wie Engie, wollen sie dies weiter ausbauen und zu 100 % emissionsfrei werden.

Hardware der eigenen Produkte und Infrastruktur

Google ist längst nicht nur ein Software-Anbieter. Mit Produkten wie die Smart-Home Geräten oder dem Pixel-Phone betreibt Google auch zahlreiche Fabriken. Dort setzt sich Google das Ziel, im Laufe der nächsten Jahre zum Großteil recycelte oder erneuerbare Ressourcen zu nutzen, sowie Müll zu vermeiden. Inwiefern das jedoch möglich ist, bleibt fraglich. Gerade für Elektrogeräte sind zahlreiche Edelmetalle und Batterien nötig, die bei der Herstellung alles andere als umweltfreundlich sind und auch später schwer recycelt werden können. Auch bei den eigenen Servern kann Hardwaremüll angehäuft werden, wie beispielsweise defekte oder überholte Rechner. Google erklärt, dass sie diese nicht einfach entsorgen, sondern zur weiteren Nutzung weiterverkaufen. Das ist zunächst eine lobenswerte Entscheidung, doch bleibt die Frage, was die Käufer anschließend mit diesen Servern machen oder wie sie diese später entsorgen.